Unser Stahllamellengeschossfang wurde durch eine enge Zusammenarbeit unserer Konstruktionsabteilung mit unseren Kunden stetig verbessert, wodurch wir das bereits vorhandene Grundsystem noch mehr auf die Bedürfnisse unserer Kunden abstimmen konnten und letztendlich das patentierte Geschossfangsystem mit der Typenbezeichnung V4 entstand. Der Stahllamellengeschossfang V4 benötigt eine Tiefe von 350mm zzgl. Splitterschutz. Hiermit zählt er zu den flachsten Geschossfängen. In der Breite und Höhe können die Abmessungen individuell an die örtlichen Gegebenheiten angepasst werden, wobei in der Breite ein Rastermaß von 1000mm als optimal anzusehen ist. Die verbleibende Restbreite wird durch ein Passfeld geschlossen.
Der Stahllamellengeschossfang kann je nach Erfordernis in verschiedenen Stahlgüten und Materialstärken hergestellt werden. Vorzugsweise kommen hochverschleißfeste Sonderstähle (Hardox 500), zum Einsatz. Je nach Erfordernis können die Materialstärke der Ständer und Lamellen zwischen 10mm und 15mm betragen. Höhere Stärken sind auf Anfrage ebenfalls möglich.
Vor einer senkrechten Stahlblechwand (Rückwand) sind jalousieartig, waagrechte Lamellen unter einer Neigung von 30° bis 45° angeordnet, sodass die auftreffenden Geschosse nach hinten unten abgelenkt werden. Zwischen den Lamellen und der Rückwand verbleibt ein Abstand, durch den die abgelenkten Geschosse nach unten fallen können. Die Anzahl der waagrechten Lamellen bzw. der senkrechte Abstand voneinander und der jeweilige Neigungswinkel wird anlagenspezifisch so gewählt, dass ein direkter Beschuss der Rückwand nicht möglich ist. Zu den Seiten wird die Konstruktion durch senkrecht stehende Stahlbleche (Ständer) geschlossen, in welchen spezielle Ausschnitte zur Aufnahme der Lamellenauflagen vorhanden sind. Als Besonderheit ist die patentrechtlich geschützte Lamellenlagerung hervorzuheben, welche eine formschlüssige Befestigung der Auflagen im Ständer ermöglicht. Eine bei Schweißverfahren unumgängliche Herabsetzung der Stahlgüte im Auflagerbereich wird hierdurch wirkungsvoll verhindert. Um die Gefahr durch Rückpraller und Querschläger weitestgehend auszuschließen, wurden die Auflagen speziell für diesen Zweck geometrisch optimiert, sodass auftreffende Geschosse sicher in Richtung der Geschossfangrückwand abgeleitet werden. Des Weiteren wird die dem Schützen zugewandte Vorderkante jeder Lamelle und die der Ständer an der Ober- bzw. Vorderseite in Schussrichtung nach hinten unter 45° abgeschrägt. Diese Abschrägung wird durch eine spezielle Kaltbearbeitung (nicht thermisch wie Abbrennen) hergestellt. Dies bedingt lediglich eine zu vernachlässigende Einbuße der Materialgüte. Ein weiterer Vorteil der patentrechtlich geschützten Lamellenlagerung ist die Möglichkeit, verschlissene Lamellen und Auflagen mit einfachen Mitteln, ohne besonderes Fachwissen auszutauschen. Der gesamte Geschossfang wird standardmäßig mit einem werksseitigen Primer ausgeliefert.
Es stehen verschiedene Arten von Geschosssammelvorrichtungen zur Wahl. Zum einen gibt es die Möglichkeit die Geschossreste in eine Art Schubkästen aufzufangen, welche bei der turnusmäßigen Reinigung nach vorne herausgezogen werden können und anschließend ausgeschöpft werden. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, die Geschossreste in einer schneckenförmigen Kammer aufzufangen, welche durch eine Frontklappe bei der turnusmäßigen Reinigung ausgeschöpft oder ausgesaugt werden kann. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit der automatisierten Geschossaustragung, bei welcher die Geschossreste mittels eines Fördersystems zu einem zentralen Auffangbehälter gefördert werden, welcher einfach gewechselt werden kann. Somit werden die üblicherweise notwenigen Stillstandzeiten auf ein Minimum reduziert. Zudem hat diese Art der Geschossaustragung arbeitsmedizinische Vorteile, da der direkte Kontakt des Wartungspersonals mit den Geschossresten nicht notwendig.